Der Name von Hans Kohl hat Eingang gefunden in allen wichtigen Künstlerlexika.
Das vielzitierte Licht der Welt erblickte Kohl am 22.02.1897 in Mainz.
Überliefert ist, dass Carl Zuckmayer mehrfach in Hans Kohls Heim, der alten Mühle am Eingang zu Heppenheims Stadtteil Hambach, vorbeischaute. Das Haus hatte der Kunstmaler und Grafiker bereits 1943 von Artur Benninghoven, einem Verfechter der Lebensreformbewegung, erworben. Zwei Jahre später zog er dort, von Frankfurt kommend, mit seiner Familie ein – und bis zu seinem Lebensende im begnadeten Alter von 93 Jahren nicht mehr aus.
Dass Kohl in Hambach blieb, führen Zeitzeugen nicht nur auf seine Affinität fürs ländliche Leben, sondern auch auf dessen ausgeprägtes Selbstbewusstsein zurück. Wer ihn suche, so offenbar sein Credo, werde ihn schon finden.
Zwischen 1918 und 1920 entstandene Radierungen über „Das Goldene Mainz“. Das Mappenwerk ließ die Fachwelt aufhorchen.
Hans Kohls Name wurde in der Kunstszene umso mehr mit Respekt ausgesprochen, als er sich in allen Disziplinen des Malens auszuzeichnen verstand; angefangen bei der Radierung, überleitend zur Kohlezeichnung und endend schließlich bei der Enkaustik, einer Technik, bei der in Wachs gebundene Farbpigmente heiß auf den Untergrund aufgebracht werden – übrigens eine Technik, die älter ist als die von Kohl ebenfalls meisterlich beherrschte Ölmalerei. Als sein größtes Vorbild bezeichnete er Hans von von Marées. Ähnlich wie er schaute sich der Kunstmaler in der Welt um.
Quelle: Festbuch 850 Jahre Hambach